Der FC Aarau ist seit Dienstag ohne Trainer. Eine Meuterei hatte dazu geführt, dass Stephan Keller nach etwas mehr als zwei Jahren aus seinem Amt gehoben wurde. Philipp Bonorand und Sandro Burki wollen so schnell wie möglich einen Nachfolger benennen. Drei Kandidaten befinden sich auf der Aarauer Shortlist.
Nur vier Siege aus den ersten 14 Spielen und ein Rückstand von acht Punkten auf die Aufstiegsplätze hatten den FC Aarau am Dienstag dazu bewogen, sich mit sofortiger Wirkung von Stephan Keller zu trennen. Das Kuriose: Dieser Entscheid wurde auf Initiative der Spieler getroffen, nicht etwa von der sportlichen Führung.
"Wir haben von einer Mehrheit der Spieler die Rückmeldung erhalten, dass es eine Luftveränderung braucht", sagte FCA-Präsident Philipp Bonorand dem "Blick". "Die Mannschaft ist bereit, den Druck jetzt auf sich zu nehmen und zu beweisen, dass sie mit ihrer Meinung richtig liegt."
Nach 4-4-2.ch-Informationen streben Bonorand und Sportchef Sandro Burki in Sachen Trainerfindung eine schnelle Entscheidung an. Läuft alles nach Plan, steht der neue Übungsleiter schon im nächsten Meisterschaftsspiel gegen Yverdon Sport (Freitag, 20.15 Uhr) an der Seitenlinie.
FC Aarau: Dieses Trio befindet sich in der engeren Auswahl
Bonorand und Burki haben eine Anforderungsliste erstellt, aus der sich drei Topkandidaten auf die vakante Trainerstelle herausgeschält haben sollen. Uli Forte (48), Ciriaco Sforza (52) und Sandro Chieffo (43), so erfuhr es 4-4-2.ch, kommen als mögliche Keller-Erben infrage. Ein Forte-Engagement gilt dabei als relativ unwahrscheinlich.
Zumindest dann, wenn sich Forte an seinen noch laufenden Vertrag bei Arminia Bielefeld erinnert. Dort wurde er nach einem Katastrophenstart in die neue Saison der 2. Bundesliga schon nach fünf Pflichtspielen entlassen. Fortes ursprünglich bis 2024 datierter Vertrag läuft indes weiter, und sein Gehalt soll bei weit über einer Million Euro liegen.
Sforza ist nach seiner Entlassung beim FC Basel im April des vergangenen Jahres ebenso vereinslos wie Chieffo, der den FC Luzern in der Vorsaison kurze Zeit interimistisch betreut hatte und vor etwa einem halben Jahr bei der zweiten Mannschaft der Innerschweizer rausgeworfen wurde.