Korruptionsskandal um Barça: So verhält sich Real Madrid
Der FC Barcelona wird von der spanischen Justiz wegen Korruption angeklagt. Nun ist bekannt, wie Real Madrid sich verhält.
Am Samstag teilte Real Madrid für Sonntag eine Vorstandssitzung einzuberufen, um dort über das eigene Vorgehen im Zuge der Korruptionsanschuldigungen gegen den FC Barcelona zu beraten. Am frühen Sonntagnachmittag teilten die Königlichen in einem Statement mit: "Der Vorstand des Real Madrid C. F., hat in seiner heutigen Sitzung die schweren Anschuldigungen der Staatsanwaltschaft Barcelona gegen den FC Barcelona, zwei seiner Präsidenten, Josep María Bartomeu und Sandro Rosell, sowie die ehemaligen Direktoren Albert Soler und Óscar Grau zur Kenntnis genommen, die auf möglichen Korruptionsdelikten im Bereich des Sports im Zusammenhang mit den Beziehungen dieses Vereins zu José María Enríquez Negreira, dem ehemaligen Vizepräsidenten des Technischen Schiedsrichterausschusses, beruhen."
Und weiter: "Real Madrid bringt seine tiefe Besorgnis über die Schwere des Sachverhalts zum Ausdruck und bekräftigt sein volles Vertrauen in das Vorgehen der Justiz. Es hat sich bereit erklärt, zur Verteidigung seiner legitimen Interessen in dem Verfahren zu erscheinen, sobald der Richter dieses für die Geschädigten eröffnet." Heisst: Real Madrid würde vor Gericht aussagen.
Die Vorwürfe gegen den FC Barcelona richten sich gegen den Verein als juristische Person sowie die ehemaligen Präsidenten Bartomeu und Rosell. Ausserdem wird auch Ex-Schiedsrichter Negreira angeklagt. Es geht um die Straftatbestände Korruption und Untreue. Zudem sollen Unterlagen gefälscht worden sein.
Hintergrund sind Millionen-Zahlungen bis ins Jahr 2018 von Barça an ein Unternehmen von Negreira, der damals Vizepräsident des Schiedsrichter-Ausschusses war. Beide Seiten haben geschäftliche Verbindungen bereits eingeräumt, bestreiten aber den Vorwurf der Korruption. Laut Negreira habe seine Firma den Verein mündlich darüber beraten, wie sich die Spieler gegenüber bestimmten Unparteiischen verhalten sollten. Barça hatte die Beraterdienste als «normal» bezeichnet.