Sion-Präsident Constantin vollzieht Paradigmenwechsel auf dem Transfermarkt
Sion-Präsident Christian Constantin fiel in der Vergangenheit durch eine Vielzahl von Transfers in seinem Team auf. Inzwischen setzt er auf ein neues Konzept.
Die Walliser sind praktisch mit jener Mannschaft in die neue Super League-Saison gestartet, mit der sie im vergangenen Jahr aus der Challenge League aufgestiegen ist. Constantin setzt bewusst auf jene Akteure, die sich in der Vergangenheit bewiesen haben, wie er im Gespräch mit "Blick" erzählt. "Dass man oft in die Ferne schaut, wenn man etwas sucht – und dann täuscht man sich oft. Es wäre gut, wenn sich unsere Liga generell mehr nationaler Werte befleissigen würde", sagt CC.
Aus seiner Sicht hat sich der Transfermarkt in den vergangenen Jahren sehr gewandelt: "Vor Jahren, als die TV-Gelder am Beginn der Explosion standen, waren die Löhne noch nicht so hoch, die Grossklubs eifrig am Kaufen. Es gab damals noch viel weniger Klubs, die versuchten, sich über Transfers zu finanzieren. Heute macht das jeder." Inzwischen würden bis auf die ganz grossen Klubs alle dasselbe versuchen: "Also müssen wir Alternativen suchen. Unsere Talentförderung intensivieren und mit einer intellektuellen Ausbildung komplettieren. Man muss den Spielern beibringen, mit beiden Füssen auf dem Boden zu bleiben. Sie dürfen durchaus glauben, dass es Marsmenschen gibt, solange sie auf dem Boden der Erde bleiben. Und wir müssen die Stadien zu Festorten machen, wo Fussballpartys gefeiert werden können."
Constantin will insbesondere die eigene Nachwuchsabteilung stärken und mehr einheimische Spieler fördern: "Früher gabs Brasilianer, die nach Europa wollten, und da hiess es: Kennst du den FC Sion? Über diesen Klub hast du einen guten Zugang nach Europa. Mit Ronaldinho oder Roberto Assis als Vorbilder. Heute braucht es keine Zugangspforten mehr. Man kann überall hingehen. Also muss man sich diese Champignons auch nicht mehr in Brasilien suchen, wenn es diese Sorte auch zu Hause gibt."
Ganz kurzfristig plant CC für das anstehende Transferfenster im Januar möglicherweise mit ein bis zwei neuen Spielern. Diese seien allerdings eher als Zukunftsprojekte zu sehen, die ab nächster Saison richtig reüssieren sollen. Kurzfristige Verstärkungen sind demnach eher nicht geplant.