FCZ-Präsident Canepa stellt sich gegen Aktion der eigenen Fans
FCZ-Präsident Ancillo Canepa stellt sich in einem Interview gegen bestimmte Aktionen der eigenen Fans.
So bezeichnet er den Choreo-Klau vor dem letzten Zürcher Derby als "unnötige Provokation". Der Hintergrund: Im Oktober überfielen bewaffnete FCZ-Fans in Rickenbach GC-Fans und klauten Teile der Hoppers-Choreo. Diese zeigten sie später vor der Partie in der Südkurve. Canepa stören solche Vorfälle, wie er klarstellt. Gleichzeitig sagt er im Interview mit "Blick" allerdings auch: "Zu 99 Prozent ist das, was wir mit unseren Fans erleben, positiv. Leider gibt es Ausnahmesituationen, die auch medial grosse Aufmerksamkeit erzielen. Diese Vorfälle schaden dem Fussball und uns als Klub, was mich massiv ärgert."
Aus Sicht Canepas muss man stets differenzieren: "Es heisst: Die Südkurve hat dies gemacht, die Südkurve hat das gemacht. Nein! Es ist nicht 'die Südkurve', sondern einzelne Personen, die sich wahrscheinlich auch in der Südkurve bewegen. Es ist auch nicht 'die Südkurve', die ausserhalb des Spieles für diese Vorfälle verantwortlich ist."
Canepa streicht heraus, dass der FCZ sehr viel unternimmt, um Probleme einzudämmen. Dies wird aus seiner Sicht zu wenig anerkannt: "Nonstop gibt es Vorwürfe, wir würden nichts tun. Das sind Fake News. Das macht natürlich auch dünnhäutig, wenn du immer wieder mit den gleichen und teilweise falschen Behauptungen konfrontiert wirst. Es sind inakzeptable Taten, aber von einzelnen auf die gesamte Fangruppierung zu schliessen ist falsch. Leider sind in solchen Fällen meistens unkontrollierbare Emotionen involviert."
In Bezug auf Sanktionen setzt er mit seinem Sicherheitsteam stets auf Dialog mit den Fans. Die Gewaltproblematik existiere, sei aber in erster Linie auch ein gesellschaftliches Problem. Und offenbar eines der schlechten oder nicht vorhandenen Erziehung: "ch weiss, ich mache mich damit unbeliebt, aber ich frage: Wo kommen diese jungen Leute her? Welche Werte bekommen sie aus dem Elternhaus mit auf den Lebensweg? Da versagen nicht zuletzt auch die Eltern. Ich verstehe nicht, dass Eltern es zulassen oder sich gleichgültig geben, dass sich ihre Söhne so verhalten."