Exklusiv: Deutsche Holding beschäftigt sich mit GC-Übernahme
Die chinesischen Inhaber wollen schon länger ihre Besitzanteile am Grasshopper Club Zürich abtreten. Eine deutsche Holding will demnächst die Infrastruktur in Niederhasli begutachten.
Der Grasshopper Club Zürich soll demnächst in neue Hände übergeben werden. So lautet zumindest der Plan der chinesischen Investoren, die momentan Mehrheitsanteile am Schweizer Rekordmeister halten. Eine deutsche Holding signalisiert grundsätzlich Interesse an GC. Zuvor hatte der "Blick" darüber berichtet.
Potenzieller GC-Käufer will sich im November mit dem Verein treffen
Dabei handelt es sich nach 4-4-2.ch-Informationen um ein deutsches Unternehmen mit Sitz in Hamburg. Der Name jener Firma ist dieser Redaktion bekannt. Die Holding ist in verschiedenen Sportsparten vertreten, hält unter anderem Beteiligungen an einem österreichischen Bundesligisten sowie einem deutschen Regionalligisten. 4-4-2.ch liegt zudem ein entsprechender Chatverlauf vor, der ein geplantes Tête-à-Tête zwischen Abgesandten der verschiedenen involvierten Parteien Anfang November bestätigt.
Die Holding plant demnach, 90 Prozent der GC-Anteile zu übernehmen. Unbestätigten Zahlen zufolge wird hierfür eine Summe von etwa zehn Millionen Euro aufgerufen. Das strukturelle Jahresdefizit liegt angeblich bei acht Millionen Franken. Nach den Informationen, welche dieser Redaktion vorliegen, ist GC schuldenfrei.
GC-Interessent stand in Kontakt mit Neuchâtel Xamax
Was in diesem Fall ebenfalls interessant ist: Die deutsche Holding scheint Gefallen am Schweizer Fussballmarkt zu finden. Vor Kurzem hatte es grundsätzliche Bemühungen um Neuchâtel Xamax gegeben. Der Preis, der für den Klub aus der Challenge League aufgerufen wurde, war dem Interessenten allerdings zu hoch. Die deutsche Holding war weder telefonisch noch schriftlich für eine Stellungnahme zu erreichen.
"Wir kommentieren sie aber nicht", blockte GC-Verwaltungsrat Andras Gurovits bezüglich der anhaltenden Spekulationen ab. In dieser Woche wurde in der Gerüchteküche ausserdem heiss gekocht, dass die Besitzer des Los Angeles FC, einem Klub aus der nordamerikanischen Major League Soccer, Interesse an GC signalisieren. Die Mühlen in Niederhasli malen bezüglich der geplanten Übernahme langsam, jeder Schritt will gut überlegt sein. Von einer zeitnahen Abwicklung eines Geschäfts kann daher nicht die Rede sein.