Ex-FCB-Kaderplaner Philipp Kaufmann schiesst gegen DFB-Darstellung
Der DFB hat wegen eines Vorfalls am vergangenen Wochenende ein Verfahren gegen den mittlerweile freigestellten Osnabrücker Geschäftsführer Philipp Kaufmann eingeleitet. Die happigen Vorwürfe bestreitet der 30-Jährige nun aber vehement.
Die Aussagen des DFB in der offiziellen Mitteilung sind heftig. Da ist die Rede von einem körperlichen Übergriff, den Kaufmann nach der 0:2-Niederlage von Osnabrück bei Viktoria Köln gegenüber dem Vierten Offiziellen Nico Dönges getätigt habe. Knut Kircher, Geschäftsführer Sport und Kommunikation der DFB Schiri GmbH, sagt dazu: "Hier ist eine rote Linie deutlich überschritten worden. Bei allem Verständnis für Emotionen und den Druck, der in den Klubs herrscht: Dass ein Vereinsverantwortlicher jemanden aus dem Schiedsrichterteam körperlich angeht, ist schockierend und völlig inakzeptabel." Ein Geschäftsführer habe "eine klare Vorbildfunktion" und sei mitverantwortlich "für einen fairen und respektvollen Umgang mit den Unparteiischen".
Kaufmann fällt angesichts der Vorwürfe aus allen Wolken, wie er gegenüber "Blick" schildert. "Ich bin maximal irritiert über das Statement des DFB und den Vorwurf, ihn körperlich angegangen zu haben. Das war weit weg davon. Während der Halbzeitpause und nach dem Spiel hat es emotionale Diskussionen gegeben – unter anderem wegen der Elfmeterszene, das ist richtig. Zum Abschluss habe ich mich dann per Handschlag von den Schiedsrichtern verabschiedet. Der vierte Offizielle hat den Handshake verweigert. In diesem Zusammenhang habe ich ihm dann auf die Schulter geklopft. Das hat er offenbar anders wahrgenommen."
Kaufmann habe am Montag bereits das Gespräch mit dem Unparteiischen gesucht: "Es war ein angenehmes Telefonat. Wir haben uns beidseitig entschuldigt. Somit war ich der Annahme, dass sich das Thema erledigt hat." Laut dem früheren Kaderplaner des FCB gibt es Zeugen: "Positiv stimmt mich, dass Fotografen vor Ort waren, die den Vorfall gesehen haben und ihn bestätigen können."
Der Ausgang des Verfahrens von Seiten des DFB ist offen. Kaufmann wurde zu einer Stellungnahme aufgefordert und wird beim Verband seine Sicht der Dinge erneut schildern.